Vorsorge für Soldaten

Die größten Fehler die Soldaten bei ihrer Vorsorge machen

Hand aufs Herz, wie oft beschäftigen Sie sich mit Ihren Finanzen? Die meisten Soldaten tun es kaum bis überhaupt nicht, wenn man die jährliche Steuererklärung nicht mitzählt. Dabei ist das gerade jetzt ein heißes Thema. Durch die aktuelle Inflationsrate und die stetig unsichere Zukunft ist es wichtig sich Jetzt damit auseinanderzusetzen. Nicht morgen, oder in einem halben Jahr, sondern am besten gestern.

Momentan ist unser Geld knapp 5% weniger wert als letztes Jahr. Für ein Headset, für das wir 100 Euro gezahlt hätten, müssten wir nun 105 Euro aufbringen. Was sich zunächst nach nicht viel anhört, summiert sich am Ende des Monats. Das Benzin, das plötzlich im Schnitt 10 Euro mehr pro Tanken kostet oder die Milch, die um 20 Cent erhöht wurde. Denn Inflation bedeutet nicht, dass alles um nur 5 % teurer wird. Es entstehen Folgekosten. Wenn der Strom für die Herstellung teurer ist, und das Benzin für den Transport, erhöht sich der Preis nicht zwingend um 5 %, sondern um 10 oder 20 % um die Kosten für den Herstellungsprozess abdecken zu können. Die Folge ist, dass weniger Geld für die gleichen Kosten, zur Verfügung steht.

Auch die heiß ersehnte 1,4 % Gehaltserhöhung für Beamte und Soldaten decken die Entwertung des Geldes nicht ab. Im Alter wird es dann nochmal richtig teuer. Wer zu seiner Zeit nicht gut gewirtschaftet hat und nichts für seine Vorsorge getan hat, wird mit seiner kleinen Pension oder Rente es schwer haben über die Runden zu kommen. 

Nun fragt Ihr euch sicher, was man dagegen unternehmen kann? 

Gegen eine Inflation in der Regel nichts. Eine hohe Inflation ist das Ergebnis von wirtschaftlichen und politischen Entscheidungen. Das Einzige was Soldaten für sich tun können, ist gut vorzusorgen. Ob nun fürs Alter, fürs Eigenheim, für die nächsten 10 Jahre oder für eine Umorientierung. 

Geld auf der Bank belassen?

Ein prinzipiell guter Gedanke. Es ist geschützt vor einem Einbruch oder einer Naturkatastrophe wie dem Hochwasser 2021. Allerdings wird es dennoch entwertet und verliert an seiner Kaufkraft. Banken verlangen mittlerweile ab einer Höhe von 25.000 Euro Strafzinsen. Viele Banken gehen sogar noch weiter und verlangen bereits ab 5.000 Euro, 0,5 % Strafzinsen. Mit der Entwertung Ihres Geldes, Strafzinsen und Inflation wird selbst das ansparen fürs Auto zu einer echten Herausforderung. Während ihr angespartes Geld jedes Jahr durch den Strafzins weniger wird, wird Ihr Wunschauto teurer.

Einer der größten Fehler die Soldaten bei ihrer Vorsorge machen, ist sich zu sehr auf die Fürsorge des Staates zu verlassen.

Viele Soldaten glauben, dass sie im Alter gut abgesichert sind. Dabei winkt den wenigsten eine gute Pension zu. Nur 2 % aller Soldaten bei der Bundeswehr, werden Berufssoldaten. Die übrigen bleiben Soldaten auf Zeit, die sich im Alter nochmal umorientieren und bei der Rentenversicherung nachversichern müssen. Der Krux in der Geschichte: Bei der Nachversicherung, werden sämtliche Zulagen und Zuschläge nicht berücksichtigt, sodass ein erheblicher Anteil bei der gesetzlichen Rente fehlt. Dem Großteil der jungen Soldaten ist dies nicht bewusst. Anfangs verpflichtet man sich für vier Jahre, dann wird verlängert und ehe man sich versieht, sind viele Jahre ins Land gegangen. 

Plötzlich wird das Leben ernst, einige Soldaten heiraten, bekommen Kinder, wollen Häuser finanzieren. Andere werden krank oder berufsunfähig. Ein Teil genießt die Zeit und vergisst dabei an morgen zu denken. Doch finanzielle Vorsorge fängt nicht erst bei der Altersvorsorge an. 

Dazu gehören auch andere Versicherungen wie die Haftpflicht, die Sie vor finanziellen Einbußen bei versehentlicher Beschädigung schützt oder die Dienstunfähigkeitsversicherung für Soldaten. Bei Unfällen oder Krankheit wird Ihr Lebensstandard weiterhin gehalten und Sie müssen nicht auf staatliche Hilfen wie Hartz4 zurückgreifen.

Eine gute Orientierung bietet daher das vier Säulen-Modell. Bestehend aus vier Bausteinen, erleichtert es einen guten Bezug zur finanziellen Sicherheit zu erlangen und Versicherungen und Geldanlagen verschiedenen Bedürfnissen zuzuordnen. 

Existenzsicherung

      • Haftpflichtversicherung
      • 3 – 5 Monatsgehälter zur Sicherheit für unerwartete Kosten = Notgroschen

Gewohnte Lebenshaltung

      • Berufsunfähigkeitsversicherung
      • Altersvorsorge
      • Lebensversicherung
      • Unfallversicherung

Zusätzliche Bedürfnisse

      • Depot
      • Kfz-Versicherung

Luxusgüter und gesellschaftliche Verankerung

      • Immobilie
      • Risikolebensversicherung (gerade für Finanzierung)
      • Wohngebäudeversicherung
      • Immobilie als Kapitalanlage

Keines der Bausteine schließt den anderen aus. Stellen Sie sich eher ein Haus mit vier tragenden Wänden vor. Wenn eine Wand bröckelt, könnte sie das Haus zum Einsturz bringen. Daher fängt Vorsorge bereits mit einer Haftpflichtversicherung und einem Notgroschen an. Darüber hinaus, erwartet keiner, dass eine Zusatzabsicherung bereits mit 25 abgeschlossen ist. Wichtig ist, anzufangen. Gut angelegtes Geld, dass über der Inflationsrate liegt, kann nicht entwertet werden.

Warum Altersvorsorge und nicht ein Depot?

Wichtig: Sollten Sie nähere Informationen zu dem Unterschied zwischen Depots und private Altersvorsorge wünschen klicken sie bitte hier. 

Sollten Sie so weit sein Ihr Geld anzulegen und nicht auf dem Bankkonto zu belassen, darf ich Ihnen bereits gratulieren. Auch ein ETF-Depot, in erheblicher Höhe kann Sie im Alter absichern. Doch die Altersvorsorge bietet einen entscheidenden Vorteil. Sie zahlen im Alter weniger Steuern auf ihre Altersvorsorge und da das Geld gebunden ist, sind Sie weniger versucht, es für andere Zwecke auszugeben. 

Viele gute Altersvorsorgen investieren einen Teil ebenfalls in ETF-Depots. Somit garantieren Sie einen Zuwachs der Einzahlungen durch positive Zinsen und gleichen die Inflationsrate vollständig aus. Zudem ist es möglich bei der jährlichen Steuererklärung die private Altersvorsorge mit abzusetzen. 

Trotzdem ist ein Depot keine schlechte Geldanlage. Um genau zu sein sind ETF – Depots mitunter die besten Anlagen derzeit. Wenn es darum geht den Eigenanteil von der Hausfinanzierung anzusparen oder sich andere Wünsche wie ein Auto oder eine Weltreise zu finanzieren, eigenen sie sich oftmals besser als gewöhnliche Tagesgeldkonten oder Bausparverträge. 

Fazit

  • Vorsorge bedeutet nicht nur für das Alter vorzusorgen, sondern auch seine aktuelle Lebenshaltung abzusichern und finanzielle Rücklagen zu schaffen, um sich den Weg zur eigenen Immobilie zu ebnen
  • Fürs Alter eignen sich private Altersvorsorgen besser als Depots
  • Depots sind Bausparverträgen und Tagesgeldkonten vorzuziehen
  • Inflation entwertet Ihr Geld, im Alter ist eine 1800 Euro Rente (verhältnismäßig hoch) nicht das gleiche wert wie heute
  • In jungen Jahren anzufangen, bietet Vorteile im Alter, viele Versicherungsbeiträge sind bei einem jungen Beitrittsalter günstiger als wenn sie mit 40 abgeschlossen werden

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