Diensthaftpflichtversicherung für Soldaten
Diensthaftpflichtversicherung für Soldaten der Bundeswehr
Die Diensthaftpflichtversicherung ist für Soldaten auf Zeit sowie Berufssoldaten ein Muss – ohne Ausnahme. Denn im Ernstfall sichert diese eine ganze Existenz ab.
Doch warum ist eine Diensthaftpflichtversicherung so wichtig? Bin ich nicht über meine Privathaftpflichtversicherung abgesichert? Wie funktioniert so eine Versicherung? Diese und weitere Fragen gehen wir in diesem Blog Schritt für Schritt durch.
Was genau ist eine Diensthaftpflichtversicherung?
Um zu verstehen wie genau eine Diensthaftpflichtversicherung funktioniert und wann diese greift, ist es wichtig zu verstehen wieso es eine Diensthaftpflichtversicherung überhaupt gibt.
Jeder Bürger in Deutschland ist dazu verpflichtet für einen schuldhaft verursachten Schaden zu haften. So musst Du für einen Schaden aufkommen, den du mit Absicht oder auch unabsichtlich verursacht hast. Dieser Betrag kann schnell in die Millionen gehen und deine Existenz gefährden.
Um diesen finanziellen Schaden zu vermeiden gibt es eine Diensthaftpflichtversicherung, die in so einer Situation für Dich als Soldat einspringt und den verursachten Schaden bezahlt.
Muss ich für einen Schaden als Soldat aufkommen?
Hast du in Deiner Dienstzeit einen Schaden verursacht, heißt das nicht sofort, dass Du dafür auch aufkommen musst. In erster Linie wird der Dienstherr für den zu zahlenden Schaden aufkommen und überprüfen, ob er Dich im Rahmen der Amtshaftung in Regress nehmen kann. Es wird also geprüft, ob und inwieweit du als Soldat haftbar gemacht werden kannst.
Hast Du z.B. durch Nichtbeachtung der Dienstvorschriften einen Personenschaden zu verantworten, wird Dich der Dienstherr sehr wahrscheinlich voll haftbar machen.
Zahlt meine Diensthaftpflichtversicherung Schäden, die ich außerhalb meiner Dienstzeit verursacht habe?
Leider kursiert der Mythos, dass eine Diensthaftpflichtversicherung für einen Schaden außerhalb des Dienstes für die entstandenen Schäden aufkommt. Allerdings greift eine Diensthaftpflichtversicherung ausschließlich für Schäden, die Du in Deiner Dienstzeit verursacht hast.
Schäden, die in Deiner privaten Zeit entstehen können, musst Du also als Soldat separat mit einer privaten Haftpflichtversicherung absichern, um nicht selbst die Kosten tragen zu müssen.
Was sind Personenschäden, Sachschäden und Vermögensschäden?
In der privaten Diensthaftpflichtversicherung werden Schäden grundsätzlich in drei Arten von Schäden unterteilt. Für jede Schadenart gibt es unterschiedlich hohe Versicherungssummen, die Du in Deinem Vertrag wählen kannst. Das Thema Versicherungssumme greifen wir im weiteren Blog noch im Detail auf.
Personenschäden in der Diensthaftpflichtversicherung
Fügst Du mit Absicht oder auch unabsichtlich einer Person einen körperlichen Schaden zu, so ist das ein Personenschaden, der oftmals sehr hoch ausfallen wird.
Sachschäden in der Diensthaftpflichtversicherung
Verursachst Du mit einem Dienstfahrzeug einen Schaden, ist das ein Sachschaden, der durch die doch sehr teuren Dienstfahrzeuge auch sehr schnell in die Millionen gehen kann.
Vermögensschäden in der Diensthaftpflichtversicherung
Ein Vermögensschaden ist ein geldwerter Nachteil für eine Person oder auch eine juristische Person, also einer Gesellschaft ( Unternehmen). Verursachst Du z.B. einen Unfall, in dem die geschädigte Person durch diesen Unfall einen geldbringenden Termin nicht wahrnehmen kann, ist das ein Vermögensschaden.
Worauf sollte ich achten bei der Wahl meiner Diensthaftpflichtversicherung?
In diesem Teil gehen wir auf wichtige Punkte ein, die Du beachten solltest bei der Wahl Deiner Diensthaftpflichtversicherung.
Versicherungssumme
Eines der wichtigsten Punkte ist natürlich die Höhe Deiner Versicherungssumme. Eine Versicherungssumme bestimmt den Schadenersatz Deiner gewählten Versicherungsgesellschaft pro Schadensfall. Um so höher Deine Versicherungssumme ist um so höher ist allerdings auch der zu zahlende monatliche Versicherungsbeitrag.
Zum Glück sind die heutigen Diensthaftpflichtversicherungen sehr erschwinglich im Preis mit trotzdem noch sehr hohen Leistungen. Doch billig ist nicht immer gleich gut, daher solltest Du hier nicht versuchen, am Geld zu sparen. Mache Dir Gedanken, wie hoch die Versicherungssumme für die jeweiligen Schadenarten sein soll, um im Fall der Fälle auch wirklich gut abgesichert zu sein. Hier kommt es auf Deine eigene Lebenssituation an.
Forderungsausfalldeckung
Hier geht es nicht um die Schäden, die Du verursachst, sondern die Schäden, die Dir als Person oder auch Deinem Eigentum zugefügt werden. Hat die Person, die einen Schaden verursacht, eine Diensthaftpflichtversicherung, werden Dir selbstverständlich die Schäden gezahlt. Hat die Person allerdings keine Diensthaftpflichtversicherung als Soldat, die er mit seinem privaten Vermögen nicht zahlen kann, könnte es passieren, dass Du keinen Cent bekommen wirst. Ist der Baustein „Forderausfalldeckung“ in Deinem Vertrag enthalten, wird Deine eigene Versicherung für den entstandenen Schaden aufkommen.
Deine Versicherungsgesellschaft wird selbstverständlich alles in die Wege leiten, um die haftbar gemachte Person in Regress zu nehmen. Hierum musst Du Dich aber nicht als Versicherungsnehmer kümmern.
Der Vergleich macht Reich
Nimm Dir Zeit, um die richtige Wahl zu treffen. Nicht jeder Tarif ist gleich, denn jede Gesellschaft hat unterschiedliche Stärken und Schwächen in ihren jeweiligen Tarifen, die sie anbieten. So kann die Versicherungsgesellschaft „Rot-Grün“ ein absoluter Spezialist für Altersvorsorge- Produkte sein aber bietet trotzdem Diensthaftpflichtversicherungen an und die Gesellschaft „Blau-Gelb“ hat den Schwerpunkt auf Diensthaftpflichtversicherungen gelegt, bietet aber auch Altersvorsorgeprodukte an. Daher ist es immer ratsam, sich mehrere Angebote einzuholen, um zu vergleichen.
Bist Du aktuell im Besitz einer Diensthaftpflichtversicherung, macht es für Dich trotzdem Sinn, sich die Zeit zu nehmen und zu vergleichen.
Denn über die Jahre verbessern sich die Leistungen in den jeweiligen Tarifen. So kann es sein, dass Du bei Deiner aktuellen Gesellschaft für den gleichen Monatsbeitrag bessere Leistungen beziehen könntest als in einem neueren Tarif.
Hast Du keine Lust zu vergleichen oder lässt der Dienstplan keine zeitaufwendigen Vergleiche zu, so kannst Du Dir einen unabhängigen Experten nehmen, um gut abgesichert zu sein. Wichtig ist hier nur, dass dieser Experte auch wirklich unabhängig ist und sich mit Versicherungsprodukten für Soldaten auskennt.
Allgemeine Tipps und Tricks
Möchtest Du etwas sparen, gibt es oft die Möglichkeit eine jährliche Zählweise zu wählen, so gibt die hier die ein oder andere Versicherungsgesellschaft auch einen Rabatt.
Viele Versicherungsnehmer achten oftmals nicht auf die Länge ihrer Tariflaufzeit. Doch möchtest Du flexibel bleiben, um auch jährlich vergleichen zu können, solltest Du die Laufzeit auf ein Jahr beschränken. Denn sobald deine Widerrufsrechts- Frist verstrichen ist, kannst Du Deinen Vertrag nicht so einfach kündigen und bist für die nächsten Jahre an Deinen Vertrag gebunden.
Spare nicht am falschen Ende. Durch die Wahl einer Selbstbeteiligung wird Dein monatlicher Beitrag zwar niedriger, jedoch musst Du für Kleinigkeiten selbst aufkommen.
Weißt Du nicht so recht, ob Dein Berater auch unabhängig ist ? Hier gibt es einen einfachen Weg, der Sache auf den Grund zu gehen. Du kannst über das sogenannte Vermittlerregister prüfen, ob Dein Berater auch wirklich unabhängig ist.( https://www.vermittlerregister.info)