Altersvorsorge für Soldaten

Wieso auch Soldaten eine private Altersvorsorge brauchen!

Viele gehen davon aus, dass sie im Alter gut abgesichert sind und der Staat für sie sorgen wird. Dies ist aber nur zum Teil richtig. Während Soldaten auf Zeit nach Dienstende bei der gesetzlichen Rentenversicherung nachversichert werden, bekommen Berufssoldaten ein Ruhegehalt ausgezahlt, die sogenannte „Pension“. Allerdings werden nur 2% aller Soldaten zu Berufssoldaten ernannt. Die Folgen sind, dass viele Soldaten nach Beendigung ihrer Dienstzeit zurück in die freie Wirtschaft eingegliedert werden.

Es können bis zu 25 Dienstjahre vom Dienstherrn nachversichert werden. Doch meist fällt die Altersrente viel geringer aus als bei Angestellten der zivilen Wirtschaft.

Was ist nur mit dem Rentenniveau los?

Schon seit Jahren hat der demografische Wandel die westlichen Länder, unter anderem auch Deutschland, erreicht. Während die Deutschen immer älter werden, verharrt die Kinderquote bei ca. 1,3 Kindern je Paar. Ein recht niedriges Niveau, was sich auf Dauer ungünstig auf die Rente auswirkt. Es gibt immer weniger Erwerbstätige, die eine Rente von immer älter werdenden Menschen finanzieren müssen. Das dies auf Dauer nicht gut gehen kann, ist eine reine Milchmädchenrechnung.

Aktuell gibt es immer mehr Prognosen, die davon ausgehen, dass das Rentenniveau schon in absehbarer Zeit auf unter 50% des letzten Nettogehaltes sinken wird. Dies bedeutet ein Verlust von der Hälfte Ihres bisherigen Einkommens. Wenn nicht bereits rechtzeitig in eine private Altersvorsorge investiert wird, ist es denkbar unrealistisch, den vorherigen Lebensstandard halten zu können. Ein Leben in Deutschland wird allein durch die Inflation jedes Jahr teurer, ob Essen, Wohnen, Energiekosten oder Freizeitaktivitäten. Altersarmut wird plötzlich zur bitteren Realität. Denn wer glaubt mit 50% seines aktuellen Einkommens gut auskommen zu können, vergisst bei der Rechnung oft, dass auch Renten und Ruhegehälter versteuert werden – schon bald zu 100%. Zusätzlich fallen noch Krankenkassenbeiträge an.

Was passiert wenn ein Soldat auf Zeit seine Dienstzeit beendet?

Soldaten auf Zeit die aus dem Dienst entlassen werden, haben einen Anspruch auf die Nachversicherung ihres Dienstherrn. Sie werden rückwirkend in die Rentenversicherung einbezogen. Der Dienstherr darf aber nur das Jahresbrutto, ohne Zuschläge, Einmalzahlungen und Zulagen zur Berechnung für die abgeleisteten Jahre, hinzuziehen. Das bedeutet, dass der hinzuzuziehende Betrag sehr niedrig ausfällt. Beispielsweise werden Familienzuschläge in Höhe von 812,05 Euro monatlich (verheiratet, 3 Kinder) nicht in der Berechnung berücksichtigt. Als Ergebnis fehlen pro Dienstjahr knapp. 10.000 Euro.

Unterschied zwischen dem Ruhegehalt und der Rente

Eine Altersrente wird durch die Rentenpunkte ermittelt. Wenn ein Arbeitnehmer ca 3500 Euro brutto im Monat verdient, bekommt er pro Beitragsjahr einen Rentenpunkt gutgeschrieben. Voraussetzung ist natürlich, dass er in die Rentenversicherung einzahlt. Weitere Punkte von denen die Höhe der Rente abhängt ist, aus welchem Grund er in Rente geht (Altersrente, Ewerbsminderungsrente..?) und mit welchem Alter.

Anders beim Ruhegehalt

Achtung: Ein Anspruch auf Pension besteht erst, wenn mindestens fünf Jahre ruhegehaltsfähige Dienstzeit gewährleistet wurde!

Das Ruhegehalt wird danach bemessen, wie lange jemand im Dienst war, erst ab 40 Jahren Dienstzeit hat man Anspruch auf die volle Pension. Zudem
wird sie anhand der letzten beiden Dienstjahre vor dem
Ruhestand ermittelt (Besoldungsstufe, Erfahrungsgruppe).

Ähnlich wie in der Rentenversicherung gibt es ein Punktesystem. Pro Dienstjahr erhält derjenige 1, 79375%. Nach vollen 40 Dienstjahren hat man also Zugang zu seiner vollen Pension von 71,75% seines Bruttos.

Für relativ viele hört sich der Vergleich schnell nach einer Zwei-Klassengellschaft an. Und wenn man sich die Zahlen anguckt, stellt man schnell fest, es ist Eine! Während bei den Prognosen davon ausgegangen werden kann, dass die Rente, die gerade für Soldaten auf Zeit oder Wehrdienstleistende nur 50% des letzten Nettogehaltes ausmacht, genießen Berufssoldaten den Vorteil einer 71,75% Pension. Ein mehr als 20%-Unterschied der ohne eine private Altersvorsorge kaum auszugleichen ist.

Braucht ein Berufssoldat überhaupt eine private Altersvorsorge?

Ja, ja und ja! Die Überlegung für eine private Altersvorsorge sollte nicht „ob“, sondern eher „wieviel“ sein. Zwar bekommen Berufssoldaten im Rentenalter oft mehr Geld als Angestellte, doch sind sie meistens nicht ausreichend fürs Alter abgesichert. Sobald Soldaten in den Ruhestand gehen, fallen sie aus der truppenärztlichen Versorgung. Im Ruhestandsalter steht Ihnen nur die Beihilfe zu, die verbleibenden Krankheitskosten müssen über eine private Krankenversicherung abgedeckt werden. Bei einem späten Eintrittsalter hat man oft sehr hohe Beiträge. Die Versorgungslücke steigt auf ca. 40% an. Ein großer Gegensatz zum bisherigen Lebensstil den sich häufig keiner leisten will. Mit einer privaten Altersvorsorge können die horrenden Summen im Alter besser ausgeglichen werden.

Was darf eine private Altersvorsorge kosten?

Was eine private Altersvorsorge kosten darf hängt von vielen Faktoren ab.

Entscheidend sind hierfür Ihr/e:

-> Alter
-> jetziges Einkommen
-> aktuelle Ausgaben
-> persönlichen Wünsche
-> Lebensvorstellungen
-> aktueller Lebensstandard  finanzielle Verpflichtungen

Aus diesen Bestandteilen kann die Höhe der zu erwartenden Versorgungslücke errechnet werden. Ein pauschaler Wert sind ca 10-15% Ihres Nettoeinkommens. Wichtig ist, erstmal anzufangen! Viele private Altersvorsorgen können mit einer kleineren Sparrate begonnen und später angepasst werden.

Welche Altersvorsorge sollten Soldaten wählen?

Es gibt mehrere verschiedene Möglichkeiten fürs Alter privat vorzusorgen. Ob flexible Privatvorsorge, Rürup oder Riester alle drei bieten eine gute Option, um sich optimal fürs Alter abzusichern.

Welche davon Sie für sich wählen sollten, hängt von Ihrer aktuellen Lebenssituation, Ihrem Beruf und Ihren Zukunftsvorstellungen ab. Es gibt Kameraden die gerne Eigentum besitzen möchten, andere dagegen wollen lieber mit 62 Jahren in den Ruhestand gehen. Keines dieser Wünsche sollte nur ein Wunsch bleiben.

Mit der richtigen Altersvorsorge schaffe Sie sich ein finanzielles Polster, mit denen Sie ihre Ziele verwirklichen und Ihren Lebensstandard bis ins hohe Alter halten können.

Eine pauschale Empfehlung kann Ihnen keiner geben, dazu ist die Ausgangslage zu individuell. Lassen Sie sich bezüglich einer privaten Altersvorsorge umfangreich beraten. Stellen Sie viele Fragen erörtern Sie Ihre Vorstellungen, dies hilft dem Berater Ihnen das beste Produkt raussuchen zu können!

Wo kann ich mich beraten lassen?

Bei der Frage Wo und Wie Sie sich absichern, sollten Sie nichts dem Zufall überlassen. Zu groß wäre der finanzielle Schaden bei einer Fehleinschätzung. Bei unseren qualifizierten Beratern bekommen Sie alle Fragen, die Sie zu dem Thema private Altersvorsorge haben, beantwortet.